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    Unser Bibelkreis

    Termine 2024

    11.01.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg. 1 Himmelfahrt und Apostelwahl
    Organisator: Kahlweldt
    Ort: Paul-Gerhardt-Gemeinde

    08.02.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg.  2 Pfingsten und Pfingstpredigt
    Organisator: Junker
    Ort: Paul-Gerhardt-Gemeinde

    14.03.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg. 3 u d Apg. 4 Wirken des Petrus und Johannes
    Organisator: Liu
    Ort: Paul-Gerhardt-Gemeinde

    11.04.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg. 5 Tricks, Wunder und Verteidigung
    Organisator: Seiler
    Ort: Paul-Gerhardt-Gemeinde

    09.05.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg. 6 Diakonenwahl in Jerusalem
    Organisator: Weidel
    Ort: Paul-Gerhardt-Gemeinde

    13.06.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg. 7 Stephanus
    Organisator: Seiler
    Ort: Paul-Gerhardt-Gemeinde

    11.07.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg. 8 Philippus
    Organisator: Krüger
    Ort: Everssen

    12.09.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg. 9 Saulus
    Organisator: Junker
    Ort: Paul-Gerhardt-Gemeinde

    10.10.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg. 10 Die "Bekehrung" des Petrus
    Organisator: Kahlweldt
    Ort: Paul-Gerhardt-Gemeinde

    14.11.2024
    Thema: Apostelgeschichte: Apg. 11 Petrus in Jerusalem
    Organisator: Liu
    Ort: Paul-Gerhardt-Gemeinde

     

     

    Einladung zum Bibelkreis

    Jesus Christus, der Menschen Sohn,  ist das Wort Gottes, das in menschlicher Gestalt
    durch Maria zur Welt gekommen ist (Lk 22,22 und 70). Er hat im Kreis seiner 12 Apostel
    das Hl. Abendmahl eingesetzt, das Sakrament, in dem er für alle Zeiten zur  Welt kommen will.
    Er gab  seinen Jüngern Brot und sagte: "Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird,
    das tut zu meinem Gedächtnis" (Lk 22). Dann reichte er ihnen den Kelch mit Wein und sagte:
     "Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird"  (Lk 22,20).
    So will Christus  in seiner Kirche  gegenwärtig sein im Sakrament und  bei denen einkehren,
    die ihn empfangen. Jesus nennt sich in dieser Welt Gottes Sohn und Sohn des Menschen
    (Lk 22,70; Joh 1,14). Das wird ihm nach Mk 14,61-62 als Gotteslästerung ausgelegt auf dem
    Weg zu seiner Kreuzigung.Unter dem Kreuz stehen Maria, die Mutter Jesu, und Johannes,
    der Lieblingsjünger. Jesus sagt zu seiner Mutter  im Blick auf Johannes: Das ist dein Sohn.
    Und zu Johannes: Das ist deine Mutter (Joh. 19,26-27). Johannes soll den Platz des Menschen
    Sohnes einnehmen. Dieser Apostel soll als Sohn der Maria den Sohn des Menschen, Jesus Christus,
    in dieser Welt vertreten. Er wird als Jünger Jesu das Hl. Abendmahl zum Gedächtnis an den Gottessohn
    feiern. Desgleichen die anderen Jünger und ihre Nachfolger im kirchlichen Amt.  Maria ist bei der
    Einsetzung des Hl. Abendmahls nicht da und wird nicht beauftragt, ihren Sohn zu vertreten. Sie ist
    Mutter der Kirche. Maria hat Leben zur Welt gebracht, den Erlöser der Welt.                                   Hiltrud Liu

     

    Unser Bibelkreis in der Braunschweiger Synagoge

     Im Rahmen der Programmgestaltung für 2020 hatten die Teilnehmer unseres Bibelkreises gewünscht, gelegentlich auch wieder über den Tellerrand der eigenen Gemeinde hinaus „Andersdenkende“ kennen zu lernen. So waren wir mit 16 Personen am 9. Januar in der Braunschweiger Synagoge angemeldet, wo uns die langjährige 1. Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Frau Wagner-Redding, in einer einstündigen Führung einen Einblick nehmen ließ in die Geschichte des Gebäudes, der jüdischen Gemeinde – die in ihrer Größe im Umkreis von Braunschweig heute in etwa der unseren entspricht – und den jüdischen Synagogengottesdienst.

    Bewegt und betroffen hörten wir von der Zerstörung ihres alten Gotteshauses in der sg. „Reichskristallnacht“, der Flucht oder Deportation der damals etwa 2000 Mitglieder zählenden Gemeinde, von denen nach dem Krieg nur zwei Frauen wieder nach Braunschweig zurückkehrten aber auch von dem Wiederaufbau von Synagoge und Gemeinde. Wir erfuhren, dass es sich bei der jetzigen Synagogengemeinde nicht um eine orthodoxe, sondern um eine liberale jüdische Gemeinde handele, in der Männer und Frauen gleiche Rechte und Pflichten hätten, auch in den Gottesdiensten jeweils am Freitagabend und am Schabbat. Ein Rabbiner – es dürfe auch eine Rabbinerin sein – käme nur selten. Da auf dem Fundament der alten zerstörten Synagoge ein Bunker errichtet worden war, der noch heute steht und eine Außenwand der Synagoge bildet, standen für ihren Neubau (eingeweiht 2006) im verbliebenen Innenhof nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Verfügung, die aber architektonisch gut gelöst wurden. Für die sonst in Synagogen übliche Frauenempore sei jedoch kein Platz gewesen.

                Vertrautes und Fremdes begegnete uns in der Schilderung des Gottesdienstverlaufs: Wie bei uns Gebete, Psalmengesang und zwei Bibellesungen. Hier aus der Thora und den Propheten, bei uns Epistel und Evangelium. Bei uns Deutsch, hier in der Ursprache Hebräisch; nur die Predigt, werde in der jeweiligen Landessprache gehalten. Wir durften einen Blick werfen auf die hier im schmucklosen Thoraschrein aufbewahrten reich verzierten Thorarollen und ein zum Anfassen dafür bestimmtes handgeschriebenes Fragment auf Pergamentpapier bestaunen. Schade, dass nicht noch die Kantorin da war, die uns einen Eindruck über den heutigen liturgischen Sprechgesang im Synagogengottesdienst hätte vermitteln können. Geduldig wurden auch unsere vielen Fragen beantwortet, wie etwa die, ob es nach dem durch den zerstörten Tempel in Jerusalem weggefallenen Opfer am Jom Kippur eine Zusage der Sündenvergebung gäbe, etwa wie bei uns in der Beichte. Nein, wurde uns gesagt, das müsse jeder selbst zwischen sich und Gott „regeln“. Zum Schluss haben wir natürlich auch – nach dem Überfall auf die Synagoge in Halle – nach der Sicherheit der Braunschweiger Synagoge gefragt.

                Nach dem Ende der uns wirklich sehr beeindruckenden Exkursion haben wir dann noch bei einem freundlich gesponserten Kaffeetrinken in einem Café am Kohlmarkt ein Nachgespräch geführt, bei dem wir festgestellt haben, dass wir noch manche Frage gehabt hätten, die uns leider zu spät eingefallen war.

     J. Junker

     Hiob                      

                                                    

                                   Hiob im Kampf mit dem Drachen - ein Symbol für alles Böse und Unbegreifliche 

    Der Mensch, von einer Frau geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und welkt, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht. Doch du  öffnest deine Augen über diesem, und du lässt mich vor dir ins Gericht kommen. Kann ein Reiner kommen von Unreinen? Nicht einer! Für den Baum gibt es Hoffnung,  wenn er abgehauen wird; er kann  ausschlagen, und sein Sprießen hört nicht auf. Stirbt aber ein Mann, so ist er dahin; kommt ein Mensch um – wo ist er? Wenn einer stirbt, wird er wieder leben? Alle Tage meines Dienstes werde ich aushalten, bis meine Ablösung kommt. Du würdest rufen und ich dir antworten; nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen (Hiob 14,1ff).

    Hiob kämpft mit Gott, er klagt Gott an. Warum hat Gott die Menschen so geschaffen, dass sie von Unreinen geboren werden und selber unrein sind und deshalb von Gott als Sünder  gerichtet werden? Hiob kann diese Frage nicht beantworten. Noch eine wichtige Lebensfrage beschäftigt Hiob: Wird ein Mensch nach dem Tod wieder leben können? Auch auf diese Frage weiß Hiob keine Antwort. Aber da bleibt doch eine Hoffnung. Und dann sein Leiden. Warum muss er soviel ertragen? Ist es Strafe für verborgene Sünde? Oder Prüfung, die ihn zu rechtem Verhalten im Leben anleiten soll? Der Schöpfungsplan Gottes ist dem Menschen verborgen, und so bleibt auch der Sinn des Leidens  ein Geheimnis. Dennoch kann Hiob im Gebet zu Gott sagenAlle Tage werde ich in meinem "Kriegsdienst" ausharren bis zu meiner Erlösung. Einmal würde Gott ihn rufen und er würde Gott antworten und hoffen, dass der ewige Gott sich nach seinem Geschöpf sehnt.

    Könnte eine Frau nicht wie Hiob fragen: Herr, warum hast du mich als Frau  geschaffen, dass ich um meine Gleichberechtigung in der langen Menschheitsgeschichte so sehr  kämpfen musste,  bis heute? Als Mann hätte ich alles viel leichter gehabt.  Ich hätte ein Kind nicht mit Schmerzen zur Welt bringen müssen, sondern hätte mein Kind nur in den Arm nehmen können, voll Glück! Dann hätte ich allerdings auch nie das Glück gehabt, mich als Frau im Arm eines Mannes geliebt, geborgen und anerkannt zu fühlen.  Das ist das Vorrecht einer Frau. Und das ist nicht gering zu schätzen. Daher will ich, weil ich keine weitere Einsicht habe in den Sinn des Schöpfungsgeschehens Gottes, mit Hiob im Gebet sagen: Alle Tage werde ich in meinem "Kriegsdienst" ausharren bis zu meiner Erlösung. Einmal würde Gott mich rufen und ich würde Gott antworten und hoffen, dass der ewige Gott sich nach mir, dem Werk seiner Hände, sehnt.

                    Hiltrud Liu

     Die Menschwerdung des Wortes Gottes

     Der eine, unsichtbare Gott wollte in seinem Volk Israel zur Welt kommen, zum Heil für alle Menschen. In der Geschichte hat Gott sich Mose im brennenden Dornbusch offenbart als unergründliches Geheimnis mit dem Namen  Ich bin da (Ex 3,14). Gott hat mit Abraham geredet und ihm durch Menschen angekündigt, dass er auserwählt ist, Vater  des Volkes Gottes zu werden (Gen 15).  Gott hat Propheten berufen, dass sie  Mund Gottes  sein sollen zum Heil ihres Volkes. Bevor Jeremia geboren wurde, war er schon Gedanke des Herrn. Gott hatte ihn zum Propheten für die Völker bestimmt, Jeremia sollte  Stimme Gottes in der Welt sein. Der Herr streckte seine Hand aus, berührte Jeremias Mund und sagte zu ihm: Ich lege mein Wort in deinen Mund (Jeremia 1). 

     Gott wollte  im jüdischen Volk Wohnung nehmen, im Tempel auf dem Berg Zion  für sein Volk gegenwärtig sein. Im Tempel berief er Jesaja zum Propheten. Jesaja erlebte Gottes Nähe:  Ich sah den Herrn sitzen auf einem hohen..Thron, Seraphim standen um ihn..Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth!  Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann unreiner Lippen. Da flog einer der Seraphim zu mir und hatte eine glühende Kohle in seiner Hand, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte, und er berührte meinen Mund und sprach: Siehe, dieser berührte deine Lippen und entfernte deine Schuld, und  deine Sünde ist bedeckt (Jes 6).

     Nachdem Propheten  Stimme Gottes  waren, ist das Wort Gottes in dieser Welt erschienen.  Als Kind kam Jesus Christus  im Stall von Bethlehem  zur Welt,  das Wort des unsichtbaren Gottes wurde als Mensch von Maria geboren. In einem geschichtlichen Ereignis offenbarte sich Gott.  Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns  (Joh 1).    Im Ereignis auf Golgatha trug Jesus Christus als das Lamm  Gottes die Sünde der Welt hoch ans Kreuz   (Joh 1). Gott  opferte sich im Geschehen am Kreuz zum Heil der Welt. Auch heute ist Gott in dieser Welt da.  Im Sakrament begegnet er dem Menschen, die Gnade wird Ereignis und scheint  sinnhaft in die Welt.  Gott  lässt seine Gnade aufscheinen unter den Menschen, wenn ihnen die Vergebung der Schuld zugesprochen wird:  Dir sind deine Sünden vergeben. Im Geheimnis des Sakraments ist Gott gegenwärtig. Der Christ kann die Nähe Gottes im Heiligen Abendmahl erfahren, wenn Jesus Christus im Brot und Wein zu seiner Kirche kommt:  Nehmet, esset, das ist mein Leib..trinket alle daraus, das ist mein Blut..vergossen.. zur Vergebung der Sünden (Matthäus 26). Im Heiligen Abendmahl berühren sich Himmel und Erde, wenn Gott im Menschen einkehrt, die Lippen berührt  und die Sünde zudeckt.     

     

                                                                                               Hiltrud Liu

    Ausflug des Bibelkreises in die Lutherstadt Wittenberg und nach Torgau

    Vom 04.10. bis zum 6.10.2018 unternahm der Bibelkreis unter Leitung von Herrn Pastor Junker und Horst Seiler einen Ausflug in die Lutherstadt Wittenberg und nach Torgau.

    In Wittenberg besichtigten wir zuerst die Schlosskirche. An der Haupttür der Kirche schlug Martin Luther im Jahre 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an. In dieser Kirche wurde der Reformator 1546 auch begraben.

    Anschließend ging es weiter zur Stadtkirche. Diese Kirche war die Predigtstätte von Martin Luther und von Bugenhagen. In der Kirche befindet sich der von Lukas Cranach d.Ä. gemalte Altar.

    Nach dem Mittagessen fanden wir uns in der historischen Druckerstube in den Cranichhöfen ein. Hier wurden uns Einblicke in die alten Techniken des Buchdrucks gegeben. Der Betreiber dieser Druckerstube wusste viel zu erzählen von Luther, Wittenberg, Cranach, Melanchthon und von dem Druck der Lutherbibel, die dort nach der Übersetzung vervielfältigt wurde.

    Anschließend ging es weiter nach Torgau. Nach dem Abendbrot und der Andacht im Hotel blieben wir noch in sehr lustiger Runde zusammen.

    Am nächsten Tag besuchten wir zuerst das Schloss Hartenfels in Torgau und die darin befindliche Schlosskapelle. Luther weihte die Schlosskirche am 5.Oktober 1544 – also genau vor 474 Jahren -mit einem feierlichen Gottesdienst ein. Wir nutzten die Gelegenheit, unsere Morgenandacht in der Kapelle abzuhalten.

    Unterhalb des Schlosses an der Elbe besichtigten wir das „Denkmal der Begegnung“, das an das Treffen von russischen und amerikanischen Soldaten am 25. April 1945 erinnert.

    In der Stadtkirche St. Marien erhielten wir von der zuständigen Pfarrerin eine sehr interessante und ausführliche Führung. Hier befindet sich der Grabstein von Katharina Luther. Sie starb am 20.12.1552 in Torgau und wurde hier beigesetzt.

    Als Nächstes besuchten wir das Priesterhaus (Begegnungsstätte der Reformation in Torgau). Hier lebte Georg Spalatin, Geheimsekretär Friedrich des Weisen und Freund Luthers. Heute befindet sich in diesem Haus eine Ausstellung über Johann Walter und Georg Spalatin. Walter war Luthers Mitarbeiter, Freund und Komponist und engagierte sich für das Zusammenspiel von Theologie und Musik. Sein bekanntestes Lied (Nr. 390) im Gesangbuch: „Wach auf, wach auf du deutsches Land!“.

    Von dort ging es weiter zu der Katharina Luther Stube (auch Sterbehaus). Hier wird sehr anschaulich das Leben der Ehefrau von Luther in den einzelnen Stationen wiedergegeben.

    Am Nachmittag besuchten wir das Sächsische Hauptgestüt Graditz (6 km von Torgau entfernt). Hier erhielten wir eine Führung und unternahmen anschließend mit einem Kremser eine Kutschfahrt durch das Gelände des Gestüts. Alle waren begeistert, weil auch das Wetter mitspielte.

    Der Abend klang wieder mit einer Andacht und einem fröhlichen Zusammensein im Hotel aus.

    Am 6.10. ging die Fahrt weiter nach Gräfenhainichen. Hier wollten wir ursprünglich Ferropolis – Überbleibsel des Braunkohletagebaus- besichtigen, aber wegen einer Großveranstaltung auf diesem Gelände verzichteten wir auf diesen Programmpunkt und fuhren direkt nach Gräfenhainichen. Hier wurde Paul Gerhardt im Jahre 1607 geboren.  Von ihm stammen 139 Gesangbuchlieder und viele Gedichte. Nach dem Mittagessen besichtigten wir die Paul- Gerhardt- Kapelle, die erst lange nach Paul Gerhardts Tod (1844) eingeweiht wurde. In der Kapelle werden heute die einzelnen Stationen von Paul Gerhardts Leben dargestellt.

    Nach dem Kaffeetrinken endete unsere Reise mit der Heimfahrt nach Braunschweig. Dank sagen wir alle den Organisatoren Pastor Junker und Horst Seiler für 3 schöne Tage „auf Luthers Spuren“.

    L. + I. K.

                                         Segnung einer ehelichen Gemeinschaft von Mann und Frau

    Gott schuf den Menschen als Mann und Frau, die in einer ehelichen lebenslänglichen Gemeinschaft Kinder zeugen sollten und dadurch das Schöpfungswerk ihres Herren weiterführen konnten. 1. Mose 1, 27-28: Da schuf Gott den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn, männlich und weiblich schuf er sie. Und Gott segnete sie. Und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde.

    Diese Ehe zwischen einem Mann und einer Frau sollte ein Leben lang gültig bleiben. Ein Mann, der mit seiner Frau in der ehelichen Verbindung ein Fleisch geworden war, sollte sich nicht mehr von ihr trennen, dasselbe galt für die Frau. Matthäus 19, 5-6: Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden die zwei ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.

    Wenn in der Kirche bis heute durch den Pastor im geistlichen Amt eine Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gesegnet wird, folgt die Kirche der Weisung und dem Auftrag Gottes, der als Schöpfer der Menschheit diesen Weg gewiesen hat. Damit wird auch dem Kind Geborgenheit geschenkt und ein Schutzraum zugewiesen, in dem es sich als Mensch entwickeln kann.

                                       

                                                                                                                                                        Hiltrud Liu

    Opfer im Alten und Neuen Testament

    Abraham ist unterwegs mit seinem Sohn, den Gott ihm mit der Verheißung gegeben hat, dass durch seinen Samen das Volk Gottes kommen wird. Abraham und Isaak steigen auf zum Berg Morija, um dem Herrn  näher zu kommen, ihn zu schauen. Auf dem Altar bindet Abraham  seinen Sohn zur Hingabe an den Willen Gottes. Der Herr ist da auf dem Berg, um Abraham und Isaak zu begegnen. Gott  will nicht den Sohn Isaak als Opfer, sondern schenkt Abraham das Opferlamm zum Brandopfer. Abraham nennt nach 1. Mose 22, Vers 14 die Opferstätte Der Herr sieht. Der Berg ist der Ort, an dem sich Gott sehen lässt, Denk-mal der Gegenwart Gottes.  Auf dem Berg kommen Abraham und Isaak Gott nahe, um ihn zu erkennen. Sie danken dem Herrn mit einem Brandopfer und bringen sich Gott in diesem Kultopfer selber dar, wenn sie das Lamm zu ihm emporheben.

    Später wird der Tempel in Jerusalem auf dem Berg Morija gebaut. Auf diesem Berg will Gott im Tempel da sein für sein Volk Israel, das aus dem Samen Abrahams kommt. Im Opfer wird sich das Volk Gottes selbst dem Herrn voll Dank opfern, wenn es Brandopfer darbringt. Auf dem Berg Zion wird es von Gott gesehen und sieht wie Elia Gott im Vorübergehen. In der Lesung der Tora wird Israel Gott begegnen, in den Geboten, die es durch Mose am Sinai empfangen hat.  

    Es gab viele Opfervorschriften,  Kultopfer sollten Ordnung in die Beziehung zu Gott bringen und  die Ordnung im Volk Gottes wiederherstellen. Gott schenkte seinem Volk  Heil  im Ereignis eines Kultopfers, das er so angeordnet hatte. Das Entsündigungsopfer war  in seiner Anschaulichkeit leicht verständlich. Einmal im Jahr sollte das Volk Gottes von seinen Sünden befreit werden, am großen Versöhnungstag, dem Yom Kippur. Eine männliche Ziege wurde als Brandopfer verbrannt, eine zweite Ziege mit den Sünden des Volkes Israel in die Wüste geschickt. Der Priester hatte dem Tier vorher die Hände aufgelegt und die Sünden so auf das Tier übertragen. Die Ziege trug alle Sünden Israels in die Wüste. Nun wusste jeder, der seine Schuld erkannt hatte, dass er von der Last der Sünden befreit war. In einem sichtbaren Ereignis, in einer Symbolhandlung wurde die Sündenvergebung als  Wegnehmen der Schuld verdeutlicht.

    Dieser Vorgang erinnert  an die Absolution, die Christen nach der Beichte im Gottesdienst durch einen Pastor zugesprochen bekommen: Dir sind deine Sünden vergeben. Warum ist Vergebung ohne ein bestimmtes Opfer möglich? In Jesus Christus ist Gott Mensch geworden. Er hat sich selbst in der völligen Hingabe am Kreuz für die Sünden der Welt auf Golgatha geopfert: Siehe, das Lamm Gottes, das wegnimmt die Sünde der Welt (Joh 1,29), anders übersetzt: das die Sünde der Welt in die Höhe hebt.

    Christus hat als Opferlamm die Sünden ans Kreuz getragen. Gott selbst hat sich in menschlicher Gestalt geopfert für unsere Schuld und schenkt uns aus Gnade Vergebung aller Sünden. Ein Ereignis in der Weltgeschichte, der Tod am Kreuz auf Golgatha, wird für immer daran erinnern, dass alles Heil Geschenk Gottes an die Welt ist. Seine Hingabe  aus Liebe zu den Menschen ist im Zeichen des Kreuzes Gegenwart. Christen sind in der Taufe in dieses  Heilsereignis von Golgatha hineingenommen worden und deshalb von ihrer Schuld erlöst.

                  

    Gott wird Mensch in Jesus Christus, das Opferlamm für die Welt

    Im Heiligen Abendmahl ist dieses Heilsereignis von Golgatha gegenwärtig, der Christ wird in das Heilsgeschehen hineingenommen, wenn er Christi Leib und Blut im Sakrament zur Vergebung der Sünden empfängt. Er erfährt die Nähe Gottes als Geheimnis in der Gemeinschaft der Kirche und hat Anteil am Reich Gottes schon hier auf der Erde.

    Ebenbild Gottes ist der Mensch, Ort der Herrlichkeit des Herrn. Dieser Glanz soll im Leben eines  Menschen sichtbar werden.  Dazu erhält er den Auftrag, als Christusträger ganz für diese Welt da zu sein. Durch Gottes Wirken soll schon hier das zukünftige Reich Gottes erscheinen in wahrer Mitmenschlichkeit und Gottes Wesen als Nächstenliebe erfahren werden. Christen sind gerufen, sich mit anderen Menschen auf den Weg in die Nähe Gottes zu begeben, damit auch diese in der Kirche am Altar im Heiligen Mahl wie die Emmausjünger Gott erkennen.

                                                                                                                                                    Hiltrud Liu

     

    Der Bibelkreis auf Luthers Spuren

     Nachdem der Bibelkreis der Paul-Gerhardt-Gemeinde in den Jahren 2015 und 2016 schon den Spuren

     Luthers in Wittenberg, Erfurt, Eisenach und Schmalkalden gefolgt ist, führte uns unsere diesjährige Fahrt nach Mansfeld und Eisleben. Wie immer hervorragend vorbereitet und organisiert von Pastor Junker nahmen 12 Gemeindeglieder -  mit wenigen Ausnahmen zwischen 75 und 85 Jahre alt – an dieser Spurensuche teil.

    Unser Reiseziel war der kleine Ort Mansfeld am östlichen Rand des Südharzes ca. 50 km nördlich von Sangerhausen (Rosarium).  Wir „residierten“  - wie kann es anders sein – in einem Schloss, also im Schloss Mansfeld hoch über dem Ort. Der zu erwartende „Luxus“ hielt sich allerdings in Grenzen, schließlich handelte es sich um eine „Jugendbindungs- und Begegnungsstätte“ und dementsprechend  glichen die Zimmer eher denen einer Jugendherberge, allerdings mit gehobenem Standard.  Zu jedem Zimmer gehörte ein Badezimmer und,  soweit Doppelstockbetten vorhanden waren, brauchte keiner von uns in den oberen Betten zu schlafen! Wir fühlten uns dort jedenfalls gut aufgehoben. Auch bei der Verpflegung gab es keinen Grund zum Meckern – wir wurden gut versorgt.

    Das Schloss verfügt über eine eigene Kapelle (Schlosskirche), in der wir unsere täglichen Morgen- und Abendandachten abhalten konnten. Ein zweckmäßig eingerichteter und mit Getränken gut versorgter Aufenthaltsraum stand uns allein zur Verfügung, so dass wir den ziemlich anstrengenden Tagesablauf abends in gemütlicher Runde ausklingen lassen konnten. Man glaubt gar nicht, wie fröhlich und ausgelassen 80 – jährige sein können!

    Wie schon erwähnt und bei dem eigentlichen Zweck der Reise zu erwarten

    waren es ereignisreiche  Tage:  Luthers Elternhaus in Mansfeld, Luthers Geburts- und Sterbehaus und Luthers Schule in Eisleben – und das alles dargestellt in  modern gestalteten und umfangreich mit Schaustücken, Texten, Videos ausgestatteten Museen – ich glaube auch jüngere Reisende, als wir es waren, hätten abends sicher ebenfalls kaum noch die Füße hochbekommen!

    Als Beiprogramm  haben wir uns dann noch das Planetarium in Nebra mit der 3.500 Jahre alten „Himmelsscheibe“ und in Sangerhausen  das wunderschöne in voller Blüte stehende Rosarium angesehen. Dort trafen wir  mit dem im Ruhestand befindlichen Pastor Neigenfindt und seiner Frau zusammen, die dort in der Nähe wohnen und beschlossen unsere 3 – tägige Fahrt bei einem gemeinsamen Mittagessen im „Rosencafe“.

    Wer aber glaubt, nach solch einer anstrengenden Fahrt braucht man erst einmal einige Wochen Erholung, um neue Reisepläne zu schmieden, der irrt! Denn in einer der letzten Stunden unseres Beisammenseins beschlossen wir einmütig, im nächsten Jahr im Juni erneut auf „große Fahrt“ zu gehen und zwar nach Wittenberg und Torgau, um auch die letzten Wirkungsstätten Martin Luthers und – insbesondere in Torgau – seiner Frau Katharina  aufzuspüren.


    Als grundlegende Erkenntnis dieser und auch der vorangegangenen Fahrten kann man festhalten:  nicht die vielen Fakten und Sehenswürdigkeiten allein bleiben im Gedächtnis, sondern das gemeinsame Erleben stärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Gemeinschaft und wirkt dann auch in unsere Gemeinde hinein.

    Also auf ein Neues!

    H.S.

     

    Der Raum Gottes – eine Wohnung für uns

     In manchen Psalmen haben Menschen in Bildern ausgedrückt, wie Gott ihnen in ihrem Leben begegnet ist, wie sie Gott erfahren haben. Der Beter von Psalm 63 erzählt, wie er im Raum dieser Welt Gott lobt. Psalm 63,8: Im Schatten deiner Flügel darf  ich jubeln. Darüber hinaus redet Psalm 36,8 sogar von einem Schutzraum Gottes, in dem Menschen im Schatten der Flügel Gottes leben können und Schutz finden. Psalm 36,8: Wie kostbar ist deine Gnade, Gott. Die Menschenkinder suchen Schutz im Schatten deiner Flügel.

     Im Schatten deiner Flügel

    Die Ägypter hatten vor etwa 4000 Jahren den Gedanken, es gäbe einen Gott des Himmelsraumes. Der Falke, der sich hoch  in die Luft erheben kann und unter seinen Flügeln seine Jungen schützt,  verkörperte mit dieser Eigenschaft den Gott des Himmelsraumes. Er breitete  seine Flügel schützend über die Welt und den Palast des Königs aus. Der König wiederum sorgte für die Ordnung in dieser Welt und verkörperte in seiner Person die göttliche Schutzmacht auf der Erde.                                                  

     Als die Israeliten aus Ägypten ausgezogen waren, offenbarte sich ihnen auf dem Weg durch die Wüste der wahre Gott  als der einzige, unsichtbare Gott, der für die Menschen in dieser Welt da ist. Unter den Flügeln Gottes fühlte sich das Volk Israel geborgen. Das Bild vom Vogel, der seine Jungen schützt und ihnen hilft, verdeutlichte ihnen, dass sie im Raum Gottes, in der Nähe Gottes geborgen waren. Gott hatte seine Gegenwart im Zelt in der Wüste und später im Tempel auf dem Zion in Jerusalem dem Volk Gottes zugesagt. Das drückt der Beter in Psalm 61,5 und 8 so aus: Ich will einkehren in deinem Zelt für immer. Ich will mich bergen im Schatten deiner Flügel und darf jubeln. Ein Raum dieser Welt ist Ort der Gegenwart Gottes geworden.  Zugleich ist das Innere des Menschen die Wohnung Gottes, so dass der Mensch aus seinem Herzen, aus seinem tiefsten Innern heraus Gott loben, ja in Gott jubeln und singen kann. Das Innere ist zur Wohnung Gottes geworden.

     Im Neuen Testament in Galater 2,20 ist der Mensch Christusträger, Raum Gottes. Gott hat sich ganz in diese Welt gegeben, und so bekennt Paulus: Ich lebe, aber nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Der Mensch, in dem Gott lebt, ist aus Gnade Gerechter. In der Taufe ist er mit Christus verbunden worden. Christus wohnt als ewiges Leben im Innern des Menschen und füllt es aus. Im Heiligen Abendmahl  ist Gott da für den Menschen und gibt ihm in Jesus Christus Gemeinschaft am ewigen Leben. So ereignet sich in der Lebensgeschichte des Menschen die Erlösung von seinem verlorenen Dasein. Wenn der Erlöser Jesus Christus in seinem Innern wohnt, wird durch die Nähe Gottes zum Menschen und sein Wirken im Innern der Person sich das Leben solcher Christusträger ändern. Und die Sünde? Der Getaufte muss immer wieder umkehren von einem Weg, der aus dem Schutzraum führt, seine Schuld bekennen und um Vergebung bitten, z.B. in der Beichte am Anfang eines Gottesdienstes. Dann wird ihm in der Absolution zugesprochen, dass seine Schuld vergeben ist. Er ist  Gerechter, hat unter den Flügeln Gottes Schutz gefunden und kann im Raum Gottes dem Herrn danken, auf seine Weisung hören und zu seinem Tisch kommen.

       

     Geborgen-Sein in Christus ist unser Heil

    Wir Menschen sind in den Raum dieser Welt geboren, um bis ans Ende unseres Lebens hier unsere Lebensaufgabe sinnvoll zu erfüllen. In diese Weltgeschichte sind wir hineingeworfen, um in Freude und Leid unsere Fähigkeiten als Gaben Gottes zu entdecken. Mit diesen Gaben können wir in unserem einfachen Da-Sein ein persönliches, kleines Lebenswerk entwerfen und es dieser Welt schenken. In unserem Lebensraum ist Gott da und sorgt für uns. Wir Christen finden den Raum Gottes in unserer Kirche. Im Kirchraum sind wir unter den Flügeln Gottes geborgen. Im Gottesdienst redet Gott mit uns, gibt uns Weisung für unser Leben und richtet uns auf, wenn wir niedergedrückt sind und uns mühen in unserem unvollkommenen Dasein. Jesus Christus wartet auf uns, um im Heiligen Abendmahl bei uns einzukehren.

                 

                                                                                                                                                                   Hiltrud Liu     

    Du sollst nicht morden

    Mose empfängt die Gesetzestafeln

    Die Weisung Gottes in der Tora lautet im fünften Gebot (2. Mose 2,13): Du sollst nicht morden, d.h. du sollst nicht absichtlich einen Menschen töten. Und auch nicht dich selbst; denn der Herr hat dir das Leben gegeben mit dem Auftrag, dein Leben zu leben.

    Der hebräische Text kann auch mit Du wirst nicht morden übersetzt werden. Wer mit Gott verbunden ist, gemäß der Tora  (5. Mose 6,5; 3. Mose 19,18) Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen lieben ... Und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr, der kann seinen Mitmenschen nicht ermorden. Damit wird Israel am Gottesberg Horeb in einer Offenbarung von Gott durch Mose der Auftrag gegeben, der Welt als Volk Gottes ein Leben in Mitmenschlichkeit, Freiheit und Liebe vorzuleben.

     

    Blick vom Berg Sinai

                

    Auch wenn der Ort für den Berg Horeb oder Sinai nicht wirklich feststeht, ist der Mosesberg ein Denk-mal, das zum Nachdenken anregt. So wird die Offenbarung  auf dem Gottesberg Gegenwart und bleibt auch in Zukunft gegenwärtig in der Welt.

    Gott hat sich Mose im Sinai mit dem Namen Ich bin da und werde ewig sein  (2. Mose 3,14) offenbart. Im Tempel in Jerusalem wollte er gegenwärtig sein und auf dem Zion von seinem Volk als der einzige unsichtbare Gott verehrt werden. Israel sollte im Mitmenschen das Bild Gottes erkennen lernen und der Welt ein heiliges Leben in Liebe zu Gott und den Mitmenschen vorleben. Und Er rief Mose ... Heilige sollt ihr sein; denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott (3. Mose 1,1;
    3. Mose 19,2).

    Blick aus einem kleinen Propellerflugzeug auf die Wüste

    Hiltrud Liu

    Fahrt des Bibelkreises nach Erfurt und Eisenach

    Vom 26. bis 28.5.2016 unternahm der Bibelkreis mit 15 Personen eine Fahrt nach Erfurt und Eisenach, um auf den Spuren Martin Luthers zu wandeln. Wie immer wurde die Fahrt im Vorfeld hervorragend und in dankenswerter Weise durch Pastor Junker organisiert.

    Am 26.Mai traf sich der Kreis zuerst in Erfurt, um an einer Exklusivführung durch das Augustiner-kloster teilzunehmen.
    Im Augustinerkloster lebte Martin Luther von
    1505 – 1512 als Mönch . Nach dem anschließen-den Mittagessen nutzten viele Fahrtteilnehmer die Gelegenheit, die Innenstadt Erfurts (Dom, Krämerbrücke…) zu besichtigen.

    Am späten Nachmittag ging die Fahrt weiter nach Eisenach zu unserem Hotel. Nach der Abend-andacht in der Kapelle des Hotels und dem Abendessen auf der Terrasse blieben wir in einem für uns reservierten Raum in fröhlicher Runde zusammen.

    Der nächste Tag begann mit  einer Besichtigung des Lutherhauses und des Bachhauses. Es wird vermutet, dass der Reformator im Lutherhaus zeitweilig Unterricht und Herberge gefunden hat. Luther lebte in Eisenach von 1498 – 1501 als Schüler.

    Den Nachmittag nutzte der Bibelkreis zu einer Exkursion nach Schmalkalden. Alle Teilnehmer waren sehr angetan von der Atmosphäre und den schönen gepflegten Fachwerkbauten dieser Stadt. Leider konnten wir die Kirche, in der Martin Luther predigte, nicht besuchen, da sie bereits geschlossen war. Herr Kolb und Pastor Junker gaben uns im Anschluss einige Informationen zu den Schmalkaldischen Artikeln/Bund.

    Den Abend verbrachten wir wie am Vortag im Hotel. Unsere Fahrt endete am nächsten Tag nach einer sehr informativen Führung durch die Wartburg und anschließendem Mittagessen im Burgrestaurant. Auf der Wartburg lebte Luther von 1521 -1522 und übersetzte dort das NT in deutsche Sprache.

    Die Teilnehmer der Fahrt waren sich einig, im nächsten Jahr (voraussichtlich im Juni) wieder eine weitere Reise auf Luthers Spuren (dann Mansfeld, Eisleben…) zu unternehmen.

                                                                                                   I. u. L. K.

                                                                Der Prophet Elia

    Der Prophet Elia lebte zur Zeit des Königs Ahab (870-851 v. Chr.) im Nordreich Israel. Als er den Baalskult am Karmel besiegt hatte, musste er vor Ahabs Frau Isebel fliehen. Am Bach Krit fand er zunächst einen sicheren Ort. Später floh er in die Wüste, legte sich nieder, um zu  sterben. Da rührte ihn ein Bote Gottes an und redete mit ihm. Elia sah  gebackenes Brot und eine Flasche mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder nieder. Und der Bote Gottes kam zurück, rührte ihn an und sagte (1. Könige 19,7):  Steh auf und iss, denn der Weg ist weit für dich. Elia aß und trank und wanderte, gestärkt durch die Speise, zum Gottesberg Horeb. Auf dem Berg begegnete ihm Gott. Im sanften Säuseln kam eine Stimme zu Elia, und er wusste, dass Gott ihm nahe war. Der Herr sprach zu ihm (1. Könige 19, 15-17): Geh... zurück durch die Wüste... du sollst Elisa zum Propheten an deiner Statt salben. Elia gehorchte dem Ruf des Herrn und salbte Elisa zum Propheten. Elisa konnte erleben, wie Elia von Gott heimgerufen wurde. Da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte sie. Elia stieg auf  zum Himmel im Wirbelsturm (2. Könige 2,11).                                                              

              

                Elias Himmelfahrt – http://www.hospitalkirche-hof.de (Die Kassettendecke)

    Der große Prophet Elia hat mit äußerstem Eifer für den Glauben an einen Gott in Israel Zeugnis abgelegt. Er ist schuldig geworden und an seinem Leben verzweifelt. In der Wüste wollte er sterben. Aber Gott begleitete ihn gnädig durch die Wüste, rief ihn ins Leben zurück und führte ihn zum Berg Horeb. Elia erfuhr auf dem Berg die Gegenwart Gottes, gehorchte dem Ruf des Herrn und ging  zurück, um seine Aufgaben zu erfüllen. Nachdem er Elisa zu seinem Nachfolger berufen hatte, war  seine Zeit gekommen, von der Erde Abschied zu nehmen.

    Das Bild von Elias Himmelfahrt bringt die Hoffnung in Israel auf ein Leben nach dem Tod als Geborgen-Sein in Gott zum Ausdruck, den Glauben an eine Heimkehr in Gottes Ewigkeit nach dieser Lebenszeit. Die letzte Reise eines Menschen kann im Angesicht des Todes auf dem Bild der Hospitalkirche in Hof als Fahrt im Wirbelsturm im feurigen Wagen mit feurigen Pferden zum Himmel, als Himmelfahrt betrachtet werden.

    Hiltrud Liu           

     Ausflug des Bibelkreises in die Lutherstadt Wittenberg und nach Wörlitz

    Am 27.5. unternahmen 12 „SELK-Oldies“ (auch ich war dabei) unter Leitung von Herrn Pastor Junker einen Ausflug in die Lutherstadt Wittenberg.

    Nach Belegung der Zimmer im Lutherhotel (sehr zu empfehlen!) begann unsere Besichtigungsreise im Begegnungszentrum (alte Lateinschule Wittenberg). Dort begrüßten uns Herr Mahsman und Pastor Markus Fischer aus Leipzig. Nach einer kurzen Andacht durch Pastor Fischer bekamen wir von Herrn Mahsman Informationen zu dem heutigen Begegnungszentrum. Das Gebäude musste total renoviert werden, und  die Hausweihe fand am 3. Mai dieses Jahres statt. Hier werden neuerdings auch die Gottesdienste der SELK mit Pastor Fischer gefeiert. Außerdem bietet dieses Haus auch Unterkünfte für insgesamt 22 Personen an. Die Zimmer wurden komplett renoviert.

            Danach ging es weiter in die Stadtkirche.     Diese Kirche war die Predigtstätte
         von Martin Luther und Johannes  
         Bugenhagen.
         In der Kirche befindet sich der von
         Lucas Cranach d. Ä. gemalte Altar.
         Die Altarbilder
         wurden uns ausführlich durch Pastor
         Fischer und Pastor Junker erklärt. Im
         Abendmahlsbild hat sich der Maler Cranach selbst verewigt,
         sowie Martin Luther als Junker Jörg.

     Nach dem Mittagessen besichtigten wir das Lutherhaus. Dort wurden uns von Pastor Fischer viele Dokumente der Reformation erklärt und gezeigt. In diesem Haus hat Luther studiert und es diente dem Reformator später als Wohnhaus.

     Zum Abschluss des Tages wollten wir die Schlosskirche in Wittenberg besuchen. Am Portal dieser Kirche schlug Luther die 95 Thesen an. Leider war es uns nicht möglich, dieses Bauwerk anzuschauen, da zurzeit dort Renovierungsarbeiten stattfinden.

     Das Abendessen nahmen wir im Lutherhotel ein. Nach dem guten Essen wurden schon eifrig neue Pläne für die nächste Fahrt geschmiedet. Es gab Vorschläge, die Wartburg und die Stadt Erfurt zu besichtigen. Als Termin wurde vorzugsweise die letzte Maiwoche angegeben.

    Am nächsten Tag trafen wir uns um 8 Uhr zum Frühstück, um danach die Lucas Cranach Höfe zu besichtigen. Leider war dies nicht möglich, da der „Höfeverwalter“ im Urlaub war. So setzten wir vorzeitig unsere Reise nach Wörlitz fort.

    Dort angekommen erkundeten wir einen kleinen Teil der Parkanlagen. Diese wurden vom

     Fürsten von Anhalt-Dessau in Auftrag gegeben und von 1769 bis 1773 angelegt. Die Parkanlagen sollten der „normalen“ Bevölkerung zur Erholung dienen.

     Die Mehrzahl der SELK-Oldies machte auch eine Bootsfahrt auf dem Wörlitzersee. Unser „Ruderbootskapitän“ gab uns viele interessante  Informationen über die Gebäude/Brücken und Parkanlagen.

    Nach dem Kaffeetrinken endete unsere Reise mit der Heimfahrt nach Braunschweig.

     Rückblickend möchte ich mich bei Pastor Junker für die gelungene Fahrt bedanken und freue mich schon auf die Reise im kommenden Jahr.

    L. K.

                   Gedanken zu Psalm 1          

          Psalm 1

    Selig, wer nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt am Ort der Spötter, sondern Lust hat an der Weisung des Herrn und von Seiner Weisung Tag und Nacht redet. Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und sein Laub welkt nicht. Und alles, was er tut, gelingt.

    So sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verweht. Darum bestehen Gottlose nicht im Gericht und Sünder nicht in der Gemeinde der Gerechten. Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, aber der Weg der Gottlosen verliert sich.

     Der Weg eines Gerechten wird dem Treiben der Gott-losen gegenübergestellt. Der Weg der Gott-losen führt nicht zum Ziel, ja Gott kennt den Bösen nicht.

    Das Bild vom Baum an Wasserbächen  weist auf das Fruchtbringen der Gerechten hin, das ein Leben in der Tora ist, ein Wachsen in Seine Wegweisung hinein. Die Zehn Gebote sind Seine Wegweisung. Im Nachdenken über Gottes Wort und im Wiederholen Seines Wortes nimmt der Mensch die Weisung des Herrn in sich auf. Der Gerechte lebt in der Weisung des Herrn und bringt Frucht, wie ein Baum, der vom Wasser getränkt wird und eigene Frucht bringt zur rechten Zeit. Der Gerechte kann Frucht bringen, weil er in Gott verwurzelt ist, im Urgrund der Gerechtigkeit. Daher ist der Gerechte ein Segen für die Welt. Der Lebensweg des Gerechten gelingt, weil der Herr den Gerechten kennt und für ihn sorgt. Gott entscheidet  im Gericht, dass der Gerechte zur Heilsgemeinde im Reich Gottes gehört.

    Die Gott-losen sind wie Spreu, nutzlos, vom Wind verweht. Ihr Weg verliert sich, ihre Spur ist nicht mehr zu finden ...


    Hiltrud Liu

     

    Gedanken zu Psalm 91 aus dem Bibelkreis

     

    In Psalm 91 drückt ein  Mensch  seine  Gedanken  über Gott  in einem Bild aus. Er
    stellt sich Gott
     als eine Burg vor, in der er sicher leben kann. Der Beter ist in Gott
    geborgen. Gott ist für ihn der Ort, an dem er Zuflucht gefunden hat, der Raum, in
    dem er vor Feinden
     geschützt  wird. Und so betet er  aus dankbarem Herzen (Vers 1).

     

                Ich spreche zu Ihm, der ich im Versteck des Höchsten sitze,

                im Schatten des Gewaltigen die Nacht über sein darf: 

                Mein Zufluchtsort und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.

     

    Und die vielen Feinde außerhalb der Burg? Da lauert auf dem Weg der Drache, im

    Bild als geflügeltes Mischwesen aus Löwe, Falke und Krokodil dargestellt.


     

    Gott redet zu dem Beter (Vers 5), verspricht ihm den Schutz seiner Engel auf allen Wegen

    (Vers 11) und gibt ihm einen Auftrag (Vers 13):

     

            Du musst dich nicht fürchten... Löwen und Drachen wirst du niedertreten.

     

    Dieser Mensch, der aus Gnade Zuflucht in der Burg gefunden hat, ist berufen, den

    Drachen zu bekämpfen, durch Gottes Kraft den Bösen zu besiegen.

                                                                                   

                                                                                                Hiltrud Liu

          

                                      

     

    Wir haben einen Neuanfang gewagt.

    Am 4. Juni 2012 trafen wir uns zu einer Wanderung im Harz, um darüber nachzudenken, wie ein Bibelkreis in unserer Gemeinde aussehen könnte.

    Wir - darunter fünf Gemeindeglieder aus Pastor Schillers Jugendkreis vor 50 Jahren - wollen einmal im Monat gemeinsam einen Text aus der Bibel lesen oder über ein Thema reden, das uns als Christen bewegt. Alle Gemeindeglieder sind zu diesem Bibelkreis herzlich eingeladen. Wir können uns auch am Abend als Hauskreis oder im Gemeindesaal treffen. Ort und Zeit werden in der Runde festgelegt. Hiltrud Liu

    .

    Aus der Arbeit des „Bibelkreises"

    Wie aus dem Gemeindebrief und dem Internet zu entnehmen war, haben sich im Juni 2012 einige „ältere" Gemeindeglieder bei Familie Liu in Hahnenklee getroffen und den „Bibelkreis" ins Leben gerufen. Ziel dieses Kreises ist es, die unterschiedlichsten Themen, die uns vor allem aus aktuellem Anlass interessieren, gemeinsam zu behandeln und dazu die entsprechenden Texte der Bibel heranzuziehen.

    Damit neben der Arbeit auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaft nicht zu kurz kommen, finden die Treffen möglichst „reihum" in den Familien – bei größerer Teilnehmerzahl gelegentlich auch im Gemeindesaal – statt und beginnen mit einer fröhlichen „Quasselrunde" bei Kaffee und Kuchen.

    Dann aber wird „ernsthaft gearbeitet". An interessanten Themen hat es bisher nicht gemangelt. So wurde z.B. über „Biblische Schöpfungsgeschichte – wissenschaftliche Erkenntnisse – ein Widerspruch?" diskutiert, aber auch über eine Luther – Predigt zum Thema „Pharisäer und Zöllner", über „Judentum – Christentum", über die „Ewige Seligkeit", über „Sitten und Bräuche des jüdischen Alltags" und über den Islam.

    Am Beispiel des Themas „Schöpfungsgeschichte..." wird deutlich, wie widersprüchlich solche Themen diskutiert werden können und wie lückenhaft das Wissen darüber oft ist:

    Z.B. Wie viele Schöpfungsgeschichten /-berichte gibt es in der Bibel,

    wo stehen diese und wie unterscheiden sie sich?

    Wann etwa endete das Schöpfungswerk Gottes?

    - vor etwa 1 Milliarde Jahre?

    - vor etwa 1 Million Jahre?

    - oder zu einem anderen Zeitpunkt.

    Wie wurde in der ehemaligen DDR versucht, den Jugendlichen – Jugendweihe statt Konfirmation – Gott als Schöpfer auszureden?

    Und genauso interessant und spannend sind die Informationen über die Wurzeln des Christentums, das Judentum, den Islam – und was wir darüber in der Bibel, aber auch in Büchern, die im Religionsunterricht unserer Schulen verwendet werden, finden. Mir war bisher z.B. nicht bekannt, dass Informationen über den Islam bei „Adam und Eva" beginnen! Und dass der Islam 24 „Propheten" kennt und 19 davon aus der Bibel entnommen sind. Oder dass das Judentum auch Jesus anerkennt, aber eben nur als Rabbi. Welche „Gemeinsamkeiten", welche „Unterschiede" gibt es mit diesen anderen Religionen im Vergleich zum Christentum?

    Wir werden in unserem „Bibelkreis" sicher noch viele derartige Fragen aufwerfen und versuchen, sie zu beantworten und dabei auch unsere Glaubensgrundlagen festigen.

    Und: Wir sind keine „geschlossene" Gesellschaft und jeder Interessierte aus der Gemeinde ist herzlich eingeladen, mitzumachen!

                                                                               H.S.

    Wie man sieht, nimmt unser Bibelkreis nicht ausschließlich   „geistliche Nahrung" zu sich, sondern wir waren dieses Mal bei Krügers unterwegs im Kirschenparadies in Evessen. Wie die Kirschen traubenweise an den Kirschbäumen hingen, wie sie rot leuchteten und so superlecker mundeten! Wir konnten uns nur schwer von diesem prachtvollen Anblick bei schönstem Sonnenschein und dem wunderbaren Genuss lösen. Aber die geistliche Nahrung fiel deswegen nicht aus, denn wir haben auch noch das Thema „Apokalypse jetzt" behandelt. Herzliche Einladung zu dem nächsten Treffen am 19.9.13 um 15.30 Uhr bei Junker-Schröter, Greifswaldstr, 2 B in Braunschweig zum Thema „ Einblicke in das neue Gesangbuch" .

    R.W.

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